Wie alles begann...

...es war der Spitz/Pinscher Mix meiner Tante, mit dem ich als kleiner Junge spazieren gehen durfte.
Snoopy war ein kleiner lustiger Rüde, aus heutiger Sicht sehr unerzogen und frech, aber als Kind war mir dies völlig egal.
Einen eigenen Hund durfte ich wegen meiner vielen Allergien nicht halten. Dank Snoopy konnte ich mir dennoch diesen kleinen Traum erfüllen.

Die Jahre vergingen, aber der Wunsch nach einem Hund blieb.
Da meine Hundeallergie eine meiner schwächeren Allergien ist, sprach ich mit meinem Arzt über meinen Traum.
In Absprache mit ihm kamen wir zu dem Schluss, dass ich versuchen sollte, den Kontakt zu verschiedenen Rassen aufzunehmen.
Evtl. würde ich auf Kurz, oder Langhaarige unterschiedlich reagieren.

Somit begann meine Suche.
Aber egal ob ich Kontakt zu kurzhaarigen, langhaarigen oder gar zu einem Nackthund hatte, meine Allergie machte sich jedes Mal sehr schnell bemerkbar.
Auf diesem Wege habe ich zu mehr als 40 verschiedenen Rassen Kontakt bekommen.
Die Verantwortung, dem Hund gegenüber, ihm ein stabiles Heim zu bieten, konnte ich nicht übernehmen.
Ich kam zu dem Schluss, das ich mir meinen Traum nicht erfüllen darf.

Eines Tages kam ich mit meinen Kollegen recht spät vom Italiener aus der Mittagspause zurück.
Wir beeilten uns und kürzten den Weg über den Marktplatz ab.
Zu diesem Zeitpunkt gastierte dort die Kirmes und wir bahnten uns unseren Weg zwischen den Wohnwagen hindurch.
Ich bemerkte, dass meine Kollegen sich plötzlich zur Seite bewegten, konnte aber nicht sehen wieso.

Dann sah ich den Grund!!!
Er war weiß, er ging gezielt auf mich zu und er erweckte mit seiner rosa Nase und den kleinen schwarzen Augen die Erinnerung an Fotos einer einschlägig bekannten Boulevard Zeitung.

Was tun?! Gedanken schossen mir durch den Kopf, das ist eine Kampfmaschine vor Dir, ein Bullterrier!!!
Weit und breit kein Besitzer, der soll bestimmt auf die Wagen aufpassen, schau ihm bloß nicht in die Augen, geh einfach geradeaus, zeig um Himmelswillen keine Angst, provozier ihn nicht... sicher noch einiges mehr.
Meine Vorurteile, geschürt durch die Medien, sorgten für das Ergebnis: Einen dicken blauen Fleck an meinem linken Schienbein!!!

Was war geschehen...
Ich ging ohne herunter zu sehen geradeaus, dieses "Schweinchen" auch. Mein Bein traf seinen Kopf, oder war es anders herum....
Schmerzen machten sich nach der Berührung mit diesem Riesen-Schädel in meinem Bein breit.
Dieser Hund ging einfach weiter, drehte sich nicht um, biss nicht, gar nichts...

Es war nur noch ein Gedanke in meinem Kopf, da stimmt etwas nicht!
Wäre er eine Kampfmaschine, hätte mir nun das Bein fehlen müssen, oder gar schlimmeres, schließlich sind das doch Killer...

Wann immer ich bewusst bemerke, das etwas in meinem Leben durch ein Vorurteil beeinflusst ist, versuche ich der Wahrheit auf den Grund zu gehen.
Ich musste also jemanden mit einem Bullterrier finden , um mich informieren zu können.

Nach einigen Wochen gelang es mir. Ich traf durch Zufall eine Frau mit solch einem weißen Kavalier an der Leine.
Irgendwie war dieser Hund aber weit weniger beängstigend, er war viel kleiner, war nicht so rosa gezeichnet, und er war ein sehr fröhliches Kerlchen.
Ich vermutete, dass es ein Welpe sei.
Sie erklärte mir, das Bodger (Brindle Diamond's Asgard) ein Miniatur-Bullterrier sei.
Wir trafen uns mehrfach, da ich mehr über die Rasse erfahren wollte, und ich stellte mehr nebenbei fest, das ich nicht nur mein Vorurteil abbauen konnte, sondern das ich auch nur sehr sehr selten auf Bodger allergisch reagierte. Es waren eher die Katzenhaare die mir in Kristina's Wohnung zu schaffen machten.
Nur wenn Bodger sich im Feld gewälzt hatte, bekam ich leichten Ausschlag am Unterarm.

Ich suchte nach weiteren Besitzern von Bullterriern.
Es wurden immer mehr, und ich brachte die Besitzer zusammen. Der Aachener Bulli-Treff war gegründet. Über mehrere Monate traf man sich immer mal wieder in einer größeren Gruppe, z.B. auf der Wiese eines Bauern, und ließ die Hunde miteinander spielen. Ja richtig gelesen, diese Kampfmaschinen, die nur für den Kampf gegen Ihre Artgenossen gezüchtet wurden.
Es waren immer sehr harmonische Spielstunden, selten brummten sich zwei Rüden an, obwohl dort eine "Horde" Damen auf der Wiese war.
Ich stellte immer wieder fest, das meine Allergie bei dieser Rasse nicht reagierte, es allenfalls bei sehr wenigen Probleme gab, wenn diese z.B. auf der Wiese oder im Feld waren.
Längst war meine Liebe zu diesen Clowns aufgekeimt, und in mir stieg die Hoffnung, das ich trotz langer vergeblicher Suche den richtigen Hund gefunden hatte!

Zu dieser Zeit informierte ich mich bei den Vereinen nach Züchtern, und es gab tatsächlich ein Züchterpaar nur 25km von mir entfernt.
Dort beantworte man mir sehr ausdauernd meine Fragen, ich konnte stundenlang mit der Hündin spielen und kuscheln, meine Allergie ausgiebig provozieren.
Im Laufe der ~1.5 Jahre entwickelte sich eine Freundschaft, die bis heute Bestand hat.
Ich begleitete den Züchter in dieser Zeit auf Ausstellungen, übernachtete neben der Hündin, half beim Aufbau des Welpenhaus usw.

Am dritten Februar 1995 war es dann endlich soweit, die Welpen erblickten das Licht der Welt.
Ich war jeden Tag dort, stundenlang, sah den einen oder anderen Interessenten kommen, und "bewachte" meinen kleinen weißen Kavalier.
Es war die schönste Zeit meines Lebens, es war harte Arbeit, im Vorfeld, aber erst Recht als die Welpen da waren.
Ich bekam aus erster Hand mit, wie viel Arbeit und Verantwortung die Zucht von Hunden mit sich bringt.
Es war ein so schönes Gefühl die Kleinen aufwachsen zu sehen, aber ich konnte auch die Spuren der Aufzucht am Züchterpaar erkennen.
Acht kleine Racker, und einer davon sollte meiner sein.
Ich schwankte zwischen zwei Brüdern, und nach sechs Tagen hatte ich mich festgelegt.
Mit jedem Tag wurde ich nervöser, würde ich dem Kleinen wirklich ein gutes zu Hause bieten können, würde ich alles richtig machen.
Caruso (von der Birkenheide) lebte mehr als elf Jahre an meiner Seite.
Die vielen Bücher die ich in den Jahren gelesen hatte, bereiteten mich sicherlich vor, aber ich machte sicher mehr als einen Fehler, und ich war bereit aus Ihnen zu lernen.
Mein Züchter war und ist eine sehr gute Anlaufstelle bei Fragen.
Ich begleitete Ihn bei Deckakten, bekam die Aufzucht weiterer Würfe mit. Ich lernte aber auch die negativen Seiten kennen, den Schmerz über den Verlust von zu schwachen/kranken Welpen.
Trotz sorgfältiger Auswahl der zukünftigen Lebenspartner seiner "Babys" kam es leider vor, das mehr als einer ungünstig platziert wurde.
Ein Wurfbruder von Caruso verstarb an Rattengift, das seine Besitzer im Garten ausgelegt hatten. Sie hatten nicht daran gedacht, das der Hund dies auch fressen könnte.
Ein anderes Paar gab schon kurz nach dem Kauf den Welpen zurück, wegen angeblicher Aggressivität. Ich vermute sie haben den Zeitaufwand und die Bulli-Art zu spielen unterschätzt.
Ihr Kleinkind und dieser Welpe waren nicht zu vereinbaren. Der Welpe von damals ist Zeit seines Lebens ein absolutes Schaf, hat bei seinem neuen Besitzer bis heute nicht einen Moment irgendeine Form von Aggression gezeigt, und ist Spielpartner vieler Kinder geworden.
Enzo ist ebenso ein solcher "Rückläufer", man hat ihn mir mit 3.5 Monaten vermittelt und ich habe mich sofort in diesen kleinen Wirbelwind verliebt.
Fast zehn Jahre lebten meine beiden Rüden zusammen, 24h ohne Trennung, gemeinsam auf der Couch, im Bett, beim Spaziergang usw.

Nach dem Tod von Caruso am 08.Mai 2006 war für mich klar, das möglichst bald wieder ein zweiter Hund ins Haus kommen sollte.
Es war sehr hart zu sehen, wie Enzo immer wieder weinte, weil ihm sein jahrelanger Begleiter fehlte.
Zwar haben die beiden Rüden selten miteinander gekuschelt, dennoch war immer klar zu sehen, das sie zusammen gehörten.
Dank den jahrelang geschürten Vorurteilen in der Bevölkerung, den daraus resultierenden Bestimmungen, kam der Kauf eines Standard-Bullterrier nicht mehr in Frage.
Einem alten Rüden einen Jungen an die Seite zu stellen, war mir zu riskant. Also kam nur eins in Frage, ein Mini-Mädchen.

Dank der Ausstellungszeit mit Caruso, und dem Kontakt zu einigen Leuten von damals, war ich in der Lage bei der Auswahl der Hündin auf Erbkrankheiten zu achten.
Etwas, das seinerzeit für mich noch keine große Rolle spielte, bis ich lernte, das Caruso von seinem Papa einen Herzfehler geerbt hat.
Sein Vater, ein sehr großer kräftiger Rüde, hatte diesen Herzfehler weiter vererbt, an fast alle Geschwister aus dem C-Wurf.
Der Test auf diesen Herzfehler ist bis heute keine Vorschrift, und bei diesem Prachtkerl von Vater hat dies auch niemand vermutet, ein Fehler wie sich Jahre später zeigte.
Da die Miniatur-Bullterrier zusätzliche Erbkrankheiten haben, und es mangels Offenheit recht schwierig ist Informationen zu bekommen, rief ich eine Bekannte an.
Dank Ihrer Hilfe fand ich nach ungefähr sechs Monaten einen Wurf, der im Hinblick auf Gesundheit vielversprechend war.

Ich kontaktierte das Züchterpaar, und kam zu der Überzeugung, das nicht nur auf dem Papier die Welpen vielversprechend sind.
Die Mutter ist eine hübsche Vertreterin Ihrer Rasse, das Züchterehepaar sehr sympathisch und engagiert, der Deckrüde war eine sehr gute Wahl im Hinblick auf Gesundheit und er ergänzte die Hündin sehr gut.
Als ich zwei Tage vor dem ausgerechneten Wurftermin bei Ihnen anrief, und im Hintergrund das leise "quieken" hörte, waren die Würfel gefallen.
Die flüchtige Idee mit dieser Hündin zu züchten, verfestigte sich.

Im Alter von drei Wochen sah ich die Kleinen das erste Mal live, ich schwankte zwischen den Mädchen.
In Erinnerung an Caruso's Mutter sollte es eine rote Hündin sein, aber schon auf den Bildern faszinierte mich immer wieder die Ausstrahlung der gestromten Hündin.
Ich konnte mich kaum entscheiden, setzte mich vor die Wurfkiste, und hatte das Gefühl das sich in diesem Moment entscheiden würde, wer es denn sein würde.
Genau in diesem Moment kamen sechs kleine Strolche an den Rand der Wurfkiste und begrüßten mich.
Wer fehlte, genau, es war die gestromte Hündin, sie stand in der Mitte der Kiste, schaute mich an, wollte zu mir laufen, und rannte rückwärts statt vorwärts.
Als sie überrascht mit dem Rücken das Ende der Wurfkiste erreichte, schaute sie mich an, und in dem Moment war endgültig klar, sie wird es sein.

Seit dem 06.Oktober 2006 lebt Asheara (von der Boerde) nun mit Enzo und mir zusammen.
Sie entwickelt sich prächtig, und ich hoffe das sie die guten Mutterqualitäten von Edith(von der Dynastie) geerbt hat und die guten Anlagen Ihrer Eltern als Stammhündin an die zukünftigen Welpen weiter gibt.

Am 26.10.2006 wurde der Zwinger Chaos Empire international durch die FCI geschützt und die Zuchtstätte wurde am 26.02.2007 ohne Beanstandung vom DCBT abgenommen. Die Weichen für den ersten Wurf waren somit gestellt.

Entgegen meiner ursprünglichen Planung, habe ich mich im 20.November 2007 entschlossen, einen Deckrüden zu importieren.
Bereits im Alter von vier Monaten hat sich diese Entscheidung gelohnt, wirkt er bereits in seinem jungen Alter bei der Erziehung der am 11.12.2007 geborenen A-Wurf Welpen mit.
Die Zukunft wird zeigen, ob er auch seine guten Anlagen vererben wird, und dazu beitragen kann die genetische Vielfalt der Mini's zu erweitern.

Aus dem ersten Wurf blieb Akasha bei mir, die durch die zwei Monate jüngere Buffy seit dem 10.April 2008 unterstützt, nun Gusto den ganzen Tag beschäftigt.
Frauenpower pur. Drei junge Hunde, jeweils keine drei Monate auseinander, was hatte ich mir nur dabei gedacht?
Zum Glück unterstützte Enzo mich bis zu seinem letzten Tag bei der Erziehung dieser kleinen Rasselbande.
Leider musste ich ihn am 14.Mai 2008 mit 11.5 Jahren gehen lassen, da sein Herz für den heissen Sommer 2008 einfach zu schwach war.

Mitlerweile leben die ersten Nachkommen von Gusto und entwickeln sich vielversprechend.