Ich denke, das Thema (eines oder mehrere?) ist schon sehr komplex.
Ich kenne das Buch von Frau Herman nicht und will mir nicht anmaßen darüber zu urteilen.
Bei ein paar Zitaten daraus habe ich mir gedacht, in welchem Jahrhundert lebt die denn? Sicherlich war es in der Steinzeit so, dass der Mann die Nahrung rangeschafft hat und die Frau die Familie betreute. Da hat sie Recht. Zu der Familienpolitik während des Dritten Reiches möchte ich nichts sagen und ich glaube, sie hätte das auch besser lassen sollen.
Und sicher stimmt es auch, dass die Trümmerfrauen nach dem 2. Weltkrieg ein sehr hartes Leben hatten und kämpfen mussten. Kämpfen ums nackte Überleben. Aber vergleichen kann man das mit der heutigen Situation doch nicht im geringsten. Dafür geht es den meisten in Deutschland doch immer noch viel zu gut.
Zu der Frage, warum Kinder heutzutage mit so vielen Defiziten schon in die Schule kommen und es dort bestimmt auch nicht besser wird.
Wie gesagt, sehr komplex. Ich denke, man kann das definitiv nicht daran festmachen, dass heute häufig beide Elternteile zur Arbeit gehen. Es kommt doch auf die Zeit an, die mit den Kindern verbracht wird, auf die Qualität, nicht auf die Quantität. Was bringt es denn einem Kind, wenn die Mutter rund um die Uhr zu Hause ist, und sich trotzdem nicht wirklich um das Kind kümmert. Eltern sollten ihr Kind fördern, ihrem Kind das nötige Selbstvertrauen und die nötige Selbstständigkeit (neue Rechtschreibregeln) und die nötige Sicherheit geben, damit es sich entfalten kann. Das kann manchmal in einer Stunde am Tag besser funktionieren, als in 8 Stunden.
Außerdem kommt es ja auf jedes einzelne Kind individuell an.
Ein paar (extreme) Beispiele:
Die Eltern beide Arbeitslos und haben die Arbeitssuche eigentlich schon aufgegeben. Die Eltern sitzen beide den ganzen Tag vorm Fernseher oder betrinken sich. Dann kommt es wieder ganz auf das Kind an. Ich denke die meisten lassen sich vom Vorbild der Eltern beeinflussen und geraten in ähnliche Wege (Jugendliche), geben auf oder verwahrlosen (bei Kleinkindern). Manche werden sich sagen, so nicht, ich will das für mich anders.
Im gegenteiligen Fall, in dem beide Elternteile berufstätig sind, kann das natürlich auch ein Vorbild für das Kind sein, ein Ansporn, es im Leben zu etwas zu bringen.
Und in dem Fall, bei dem die Mutter den ganzen Tag zu Hause ist, gibt’s auch wieder verschiedene Möglichkeiten. Das Kind wird so „betüdelt“, dass es aus dem behüteten Elternhaus ausbrechen will und auf die schiefe Bahn gerät. Oder die Mutter schafft es in der Zeit, aus ihrem Sprössling einen anständigen, ehrgeizigen Menschen zu machen/bzw. ihn so zu erziehen.
[/Beispiele]
Ich gehe davon aus, dass die Kinder meistens nach dem Vorbild der Eltern leben. Kinder von Ärzten studieren, was natürlich auch am finanziellen Aspekt mitliegt (ich sage doch, kompliziert) und dass Kinder aus sozial schwächer gestellten Familien häufig keinen so hohen Schulabschluss erreichen. (Ein Teufelskreis?) Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Und finanzielle Gründe können natürlich auch nicht außen vor gelassen werden.
In meinem Freundes- und Bekanntenkreis trifft das auf ca. 80 % der Leute zu.
*virtuelleZigaretteausdrück*